Knapp vorbeigerutscht an der beginnenden Pandemie war die Koblenzer Karnevalssession 2020 – kurz nach Aschermittwoch verbreitete sich das Virus damals auch in der Region Koblenz. Trotzdem hatte Corona auch für die 43 Koblenzer Karnevals- und Möhnengesellschaften, die sich in der Arbeitsgemeinschaft Koblenzer Karneval zusammengeschlossen haben, massive Auswirkungen. Diese wurden jetzt bei der Delegiertenversammlung aufgearbeitet, die zunächst wegen der Corona-Auflagen zweimal verschoben werden mußte und nun – ebenfalls auflagenbedingt – in der Wache Nord der Koblenzer Feuerwehr, statt traditionell im „Soldatenheim“ auf der Horchheimer Höhe stattfand.
76 Delegierte aus 30 der 43 angeschlossenen Gesellschaften konnte AKK-Präsident Christian Johann in der Feuerwache in der Rudolf-Diesel Straße begrüßen. Er erläuterte das ungewohnte Vorgehen mit den erforderlichen Regularien und erklärte, warum man sich schon am 28. Oktober 2021 zur nächsten Delegiertenversammlung treffen muß: „Heute geht es um die Vergangenheit und hoffentlich um einen Zeitraum, den wir nie wieder so erleben müssen. Am 28. geht es um die Zukunft. Darum, wie ein Neustart der Tradition Karneval, die uns so am Herzen liegt, erfolgen kann“, so Präsident Christian Johann.
Nach der Ehrung der Verstorbenen und dem Genehmigen der Tagesordnung wurde dann beim Verlesen des Protokolls der vergangenen Sitzung durch Hermann-Josef „Jupp“ Bretz schnell deutlich, wie lange die Zwangspause für die Karnevalisten dauerte – war doch zum Zeitpunkt der letzten turnusmäßigen Versammlung (29. Oktober 2019) so etwas wie das Coronavirus für die meisten noch gar nicht vorstellbar. So war natürlich eine „ganz normale Session“ geplant, die Vorstellung der Tollitäten „Prinz Marco I.“ (Geisen) und „Confluentia Kim“ (Oellig) war schon erfolgt und „die Session konnte ja auch inklusive Rosenmontagszug gerade noch so erfolgen, bevor die Pandemie zuschlug“, so Jupp Bretz.
„Herzlichen Dank für diese ganz tolle und sehr emotionale Session“, wendete sich Präsident Christian Johann dann nochmals ausdrücklich an Marco Geisen, Kim Oellig, Hofma(ma)rschall Verena Müller-Dötsch und das komplette Team der KG Funken Rot-Weiß-Gold Metternich und ergänzte dann: „Leider war schon Tage nach Aschermittwoch vielen klar: jetzt wird etwas gewaltig anders!“ Anders waren für die AKK und die 43 Mitgliedsgesellschaften „ungewöhnliche Formen des Karnevals mit Online-Sitzungen, Videorückblicken und Unterstützerpaketen. Das hat aber die Tradition aufrecht gehalten und ein wenig Spaß und Ablenkung in einer Zeit vermittelt, in der es vielen ganz anders zu Mute war“, so Christian Johann.
Besonders in Erinnerung geblieben ist dem Präsidenten dabei die Aktion für Grundschulkinder „Kamelle für unsere Pänz“. Dabei konnten die Kinder Bilder und Bastelarbeiten zum Thema einreichen. Besonders „gefordert“ war die Jury beim Bild eines Kamels im Wüstensand – bis klar wurde, daß der kleine Künstler wohl dachte, im Motto sei in „Kamelle“ ein „l“ zu viel enthalten. Trotz der lustigen Momente endete Johanns Bilanz der Corona-bedingten Pause mit dem Fazit: „Das war ohne Frage eine schwierige Situation für das Vereinsleben. Jetzt wird es schwierig, aber ganz wichtig, da anzuknüpfen, wo wir im Frühjahr 2020 aufgehört haben, beziehungsweise zwangsweise umgeschwenkt sind.“
Wie wichtig der Neustart wird, zeigten die Geschäftsberichte für den e.V. und die gGmbH der Jahre 2019 und 2020. Während das Geschäftsjahr 2019 noch mit einem Plus von etwas mehr als € 8.000,00 für den AKK e.V. und gut € 7.000,00 für die AKK-gGmbH abschloß, zerschoß die Pandemie das 2020er Ergebnis fatal: immerhin noch rund € 5.000,00 plus im e.V., jedoch € 43.000,00 minus in der gGmbH. Schatzmeister (im e.V.), beziehungsweise Geschäftsführer (der gGmbH) „Jupp“ Bretz liefert die Erklärung dafür gleich mit: „Der Grund für das Minus liegt im Geschäftsjahr, das geht vom 1. Januar bis zum 31. Dezember. Während die Session ja noch geradeso stattfinden konnte, fehlten aber die Einnahmen aus der Sessionseröffnung und dem Verkauf der Schängel-Schiffkarten, die immer ins ‚alte‘ Geschäftsjahr fallen.“
Weitere Punkte der Delegiertenversammlung: Uwe Hartmann scheidet aus beruflichen Gründen als Geschäftsführer der AKK aus. Als Nachfolger wurde Dr. Dieter Creutzfeld gewählt. Außerdem wurden gleich zwei Satzungsänderungen beschlossen: ein Medienbeauftragter wird künftig den Vorstand ergänzen. Diese Tätigkeit führt bislang Willi Willig als kooptiertes Vorstandsmitglied aus. Ebenfalls einstimmig angenommen wurde die Einführung einer Hospitantenzeit für neue Mitgliedsgesellschaften, während der man sich gegenseitig kennen lernen kann.
Abschließend informierten Zugmarschall und Organisationsleiter Olav Kullak über den Ablauf der Sessionseröffnung am 11. im 11. – ein separater Bericht dazu folgt – und Christian Johann über eine Idee des Koblenzer Handballvereins, mit den Wappen aller Karnevals- und Möhnengesellschaften auf einem Aufwärmtrikot in den unterstützenden „Olau-Modus“ zu schalten, was von den Delegierten mit Begeisterung aufgenommen wurde.
Quelle und Foto: Arbeitsgemeinschaft Koblenzer Karneval (AKK) e.V.
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